Klimaerwärmung durch Massentierhaltung

Montag, Juni 05, 2017


Trumps katastrophale Entscheidung, aus dem Pariser Klimaschutzabkommen auszutreten, hat zum einzig Positiven zur Folge, dass der Klimawandel gegenwärtig noch mehr Aufmerksamkeit bekommt.


Das Pariser Klimaschutzabkommen


ist ein internationaler Vertrag an dem die Länder freiwillig teilhaben. Jedes Land setzt dabei eigene Ziele für sich und es gibt keine Strafen, sollten die Ziele nicht erreicht werden. Gemeinsames Ziel des Abkommens ist es, die Erderwärmung so gering wie möglich und nicht über 2 Grad Celsius hinauszusteigern.

Die Erderwärmung


Es gibt Gase in unserer Erdatmosphäre, die Wärmestrahlung aufnehmen. Wir nennen sie Treibhausgase und sie machen weniger als 1% der Gase in unserer Erdatmosphäre aus.
Wenn Wärmestrahlung, die uns von der Sonne erreicht, in der Atmosphäre von den Treibhausgasen gespeichert wird, hat das zur Folge, dass sich das Klima erwärmt.



Folgen der Erderwärmung


sind vielfältig und wecken häufig, wie zum Beispiel das veränderte Wanderverhalten von Zugvögeln, kein Interesse bei uns. Vermehrte, relativ warme Wintertage fallen wenigstens auf.
Höhere Temperaturen hingegen bringen die Gletscher zum Schmelzen und verringern die Dichte von Wasser, das Volumen der Ozeane dehnt sich aus → Meeresspiegel steigt.

Ein um einen Meter erhöhter Meeresspiegel würde eine Fläche von über 150.000m² fluten und somit 180 Millionen Menschen betreffen.

Pupsende Kühe


Aufgewachsen bin ich mit dem Zusammenhang von Autos und dem CO2-Fußabdruck. Tatsächlich ist die Massentierhaltung und der Konsum von tierischen Produkten der größere Faktor zur Erderwärmung als der gesamte weltweite Gebrauch von Transportmitteln (Flugzeuge, Autos, Schiffe, Züge).

Vielleicht schwer vorstellbar, inwiefern etwas so natürliches wie Tiere, massiv zum Klimawandel beiträgt, doch schon die Rodung von Waldflächen, ganz besonders vom tropischen Regenwald, setzt Treibhausgase frei und wird massiv zur Rinderzucht genutzt. Seit 2005 ist Brasilien, wenig überraschend, führendes Exportland für Rindfleisch, sehr dicht gefolgt von Indien (2016 sogar gleichauf).

Die Küher selber haben hinsichtlich des Umweltschutzes mit ihren Pupsen Aufmerksamkeit erregt. Vielmehr sind es eigentlich die Rülpser der Kühe, die den bedeutenderen Teil ausmachen, beide Gasmischungen enthalten jedoch Methan.
Methan gehört ebenfalls zu den Treibhausgasen und speichert 21-33mal (meist mit 25-facher Kapazität angegeben) so viel Wärme wie Kohlenstoffdioxid CO2. Die geringeren Mengen an Methan im Verhältnis zum CO2 fallen durchaus ins Gewicht. Nun mag man denken: Die paar (1,4 Milliarden) pupsenden und rülpsenden Kühe sind schon nicht so schlimm, dabei ernähren sich Kühe natürlicher Weise von Gras, werden in der Massentierhaltung in den meisten Fällen von Soja, Getreide und Kraftfutter ernährt. Darauf ist der Magen nicht ausgelegt und es bilden sich vermehrt Gase.

Zusätzlich werden weitere Waldflächen gerodet um die ganzen Tiere ernähren zu können. Wieder werden Treibhausgase freigesetzt und Lebensräume zerstört. Dabei gehen über 95% der Sojaernte an die Massentierhaltung, Sojaprodukte für vegane und vegetarische Alternativen stehen damit nicht im Verhältnis zum Fleisch- und auch Milchproduktekonsum bezüglich der Umweltbelastung.

Ganz nebenbei verbauchen die Massen an gezüchteten Tieren nicht nur enorme Mengen an Wasser, sondern verunreinigen unser Wasser auch beträchtlich → ZEIT Artikel

Dem "Livestocks Long Shadow"-Bericht der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der verneinigten Nationen (FAO) zu Folge, liegt der Anteil durch Massentierhaltung erzeugte Treibhausgase bei 18% der weltweiten Emissionen.
Dem gegenüber steht der Bericht des Worldwatch Institutes (WWI) mit der Schlussfolgerung, dass 51% der Treibhausgasemissionen von der Massentierhaltung und deren Nebenprodukte produziert und freigesetzt werden.

Andy Vrbicek, ein Juris Doctor am Sandra Day O’Connor College of Law, kritisiert am FAO Bericht das Fehlen von Umweltbewertungsexperten, während der Bericht des WWIs von zwei solcher Experten verfasst wurde.
Der FAO Bericht kalkuliert mit 21.7 Milliarden Nutztieren, hingegen anderer Behörden die Anzahl sich um die 50 Milliarden einpendelt (mittlerweile schon gestiegen) und sogar in anderen Berichten der FAO schon viel höhere Zahlen angegeben wurden.

Die FAO hat auch nicht den CO2 Anteil durch die Atmung der Nutztiere einbezogen auf Basis des Einbezugs in den natürlichen Kohlenstoffzyklus. Massentierhaltung ist aber nichts Natürliches und muss entsprechend dem Kyoto Protokoll einbezogen werden.


Liegt der Anteil also nun bei 18 oder 51%?


Bekanntlich liegt die Wahrheit meist irgendwo in der Mitte, ich kann jedoch nicht einschätzen wo.
Dafür wissen wir, dass der Konsum von tierischen Produkten einen größeren Einfluss auf den Klimawandel hat, als alle Transportmittel zusammen gerechnet und der Verzicht bzw. auch schon ein geminderter Konsum von tierischen Produkten, besonders im Zusammenhang mit Kühen, der schnellste und effektivste Weg ist.

Schon cool, zu wissen, dass man eben doch etwas tun kann!






Wikipedia: Folgen der globalen Erwärmung

Bildungsserver: Treibhausgase

Economist: Global Livestock Count

Fleisch und Soja: Warum Massentierhaltung den Regenwald bedroht

Livestock: A Major Threat To Environment

You Might Also Like

1 Kommentar:

  1. Mir fällt es schwer meine ernöhrung so stark umzustellen. einen versuch ist es aber wert.

    AntwortenLöschen

Hey, aufgepasst! Mit dem abgeschickten Kommentar akzeptierst Du die Datenschutzrichtlinien meines Blogs.